Neue Brücke überspannt den Regen in Roding

Am 1. März schuf die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH mit dem Einhub des finalen Bauteils den Brückenschlag über den Regen.

Eine neue Fußgänger- und Radbrücke überspannt im Rodinger Ortsteil Mitterdorf den Regen. Am Mittwoch, 1. März, hob die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH den letzten der insgesamt sechs „Schüsse“ – so werden einzelne Brückenteile von den Fachleuten bezeichnet – an seine finale Position und verband damit die Schüsse vier und fünf.

„Die Brücke ist ein wirklich filigranes Bauwerk, gerade an den Enden ist sie besonders flach konstruiert. Der Schuss sechs wiegt daher trotz einer Länge von 23,5 Metern und einer Breite von 5,5 Metern nur rund 36 Tonnen“, erklärt Bauleiter Eduard Keck. „Für ein Brückenteil dieser Länge ist das wirklich sehr leicht. An seiner dicksten Stelle hat es nur eine Höhe von einem Meter.“

Für das filigrane Bauteil war trotzdem ein großer Kran nötig: „Wir hatten heute einen 500-Tonnen-Kran auf der Baustelle, da wir Schuss sechs über den Fluss heben mussten“, erklärt Keck weiter. Je weiter das Bauteil vom Schwerpunkt des Krans gehoben werden muss, desto höher sind auch die auftretenden Kräfte und entsprechend muss der Kran größer dimensioniert werden.

Mit dem erfolgreichen Einhub ist ein großer Teil des Projekts geschafft: "Wir müssen jetzt noch das Teil sechs luftdicht mit den Bauteilen vier und fünf verschweißen. Dann können wir endlich die provisorischen Stützen entfernen und die filigrane Konstruktion der Brücke kommt voll zur Geltung. Danach stehen natürlich noch die finalen Arbeiten an - Geländer installieren, Fahrbahnbelag aufbringen und so weiter", erklärt Obermonteur Simon Schamberger.

Die fertige Brücke bringt 300 Tonnen auf die Waage, bei einer Gesamtlänge von 130 Metern. Gefertigt wurde sie vollständig am Hauptsitz der Werner Rädlinger Gruppe in Windischbergerdorf – allein in der Fertigung wurden über 8.000 Arbeitsstunden in die sechs Brückenteile gesteckt. Die Brücke besteht aus Cortenstahl, der eine natürliche Rostpatina ansetzt und dadurch vor weiterer Korrosion geschützt ist. „Mit so einem besonderen Werkstoff und an so einer besonderen Brücke arbeiten zu dürfen, ist schon etwas tolles“, freut sich Schamberger.

Ein Projekt dieser Größenordnung bringt allerdings verschiedene Herausforderungen mit sich: „Begonnen hat es hier mit Lieferschwierigkeiten durch höhere Gewalt. Ursprünglich hatten wir den Stahl Ende 2021 bei einem ukrainischen Stahlwerk bestellt – dann brach der Krieg aus und der Stahl wurde nie geliefert. Nach aufwendiger Suche wurden wir bei einem anderen Hersteller fündig“, erinnert sich Thomas Forster, Abteilungsleiter Stahlbau der Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH. Dadurch wurde das Projekt bereits verzögert, bevor die erste Schweißnaht gezogen werden konnte: „Da der Fertigstellungstermin durch eine auslaufende Förderfrist gesetzt ist, mussten wir in der Planung besonders flexibel sein. Bei einem Projekt mit sechs Bauteilen, die exakt zusammenpassen müssen, gibt es unzählige Variablen, die jede für sich zu Verzögerungen führen können“, erklärt Forster. „Auf diese schnell und gleichzeitig überlegt zu reagieren und dabei den großen Plan nicht zu gefährden war eine starke Teamleistung von Büro, Fertigung und Montage. Wir haben auch große Einsätze kurzfristig umgesetzt und jeden Schritt gemacht, sobald er möglich war. Daher bin ich jetzt sehr erleichtert über den erfolgreichen finalen Einhub.“

Das Projekt erzeugt ein großes Medieninteresse: Wie bereits beim Einhub des dritten Bauteils wurde auch dieser Schritt nicht nur vom reginonalen Fernsehsender TVA und den lokalen Zeitungen, sondern auch von einem Kamerateam für die Sendung "Helden der Baustelle" auf DMAX begleitet. 

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