Vorsprung durch Konstruktion

In der Konstruktionsabteilung des Rädlinger Maschinenbau arbeiten 16 Mitarbeiter daran, jedes Anbaugerät perfekt auf seine Aufgabe abzustimmen.

Jedes Produkt hat einen Anfang. Und noch lange bevor der Plasmaschneider das erste Teil eines Baggerlöffels aus dem Blech brennt, entsteht dieser Löffel digital an den Computern der Abteilung Konstruktion. 

16 Mitarbeiter arbeiten im Team unter der Leitung von Max Ponnath und Stephan Hartl. Ein Viertel von ihnen sind Eigengewächse, die seit ihrer Ausbildung Teil der Abteilung sind – Michael Wittmann, zuständig für FEM-Berechnungen, bereits seit beinahe 25 Jahren. „Viele von uns sind Quereinsteiger in die Baumaschinenbranche, weil es hier in der Region kein vergleichbares Unternehmen gibt“, sagt Hartl. So hat sich über die Jahre ein vielfältiges Team gebildet. „Wichtig ist für uns Erfahrung mit Schweißkonstruktionen, CAD-Konstruktion oder eine Ausbildung zum Technischen Produktdesigner. Wer Interesse an unseren Produkten mitbringt, lernt schnell, Löffel zu konstruieren“, führt Max Ponnath weiter aus. 

Vier Kompetenzfelder bündeln das technische Know-how: technische Redaktion, FEM-Berechnung und die Konstruktionsteams „Tilt/Schnellwechsler“ und „Löffel/Schaufeln“. „Unsere beiden Auszubildenden bekommen Einblick in alle Bereiche und auch ansonsten sind die Teams nicht strikt getrennt, sondern teilen die Aufgaben je nach Bedarf auf“, erklärt Max Ponnath.

Und Aufgaben hat das Team viele: Angefangen bei der Erstellung von Zeichnungen und CAD-Modellen über die Erstellung von Konzepten und Entwürfen für Sonderprodukte nach Kundenwunsch bis hin zur Entwicklung neuer und selbstverständlich der Weiterentwicklung bewährter Produkte. „Außerdem sind wir natürlich der erste Ansprechpartner für technische Rückfragen anderer Abteilungen“, schließt Stephan Hartl die Aufzählung ab.

 „Stillstand kennt die Abteilung Konstruktion nicht. Mit dem Wachstum des Unternehmens sind auch wir mitgewachsen – oder haben Aufgabenbereiche in neue, eigenständige Abteilungen abgegeben“, erinnert sich Max Ponnath. Dazu zählt unter anderem die Arbeitsvorbereitung, die früher von den Konstrukteuren erledigt wurde. Mit wachsenden Produktportfolio und Produktionsvolumen sowie einer stetigen Optimierung der Produktion wurde dieser Schritt sinnvoll.

Die gleichen Gründe geben auch die Hauptthemen in der Abteilung in den letzten Jahren vor: „Das sind ganz klar Digitalisierung und Automatisierung“, erklären Max Ponnath und Stephan Hartl. „Dafür haben wir sehr viele kleine und ein paar größere Schritte unternommen“, führt Hartl aus und erklärt weiter: „Viele Aufgaben laufen heute digital in optimierten Workflows.“ Die Abteilung hat dafür bestehende Systeme angepasst, Software gekauft und neue Prozesse eingeführt. „Die größten Neuerungen waren die firmenweite Einführung des neuen ERP-Systems und unseres Produktdatenmanagement-Systems“, berichtet Max Ponnath. „Durch die vielen Digitalisierungsschritte sind wir mittlerweile eine papierlose Abteilung“, freut sich Stephan Hartl.

Eine weitere, große Prozessoptimierung ist aktuell in Arbeit: der Produktkonfigurator. „Damit werden wir in einem schnellen und einfachen Prozess unsere Standardprodukte erstellen können. Denn auch diese sind sehr vielfältig, was bisher einen hohen Konstruktionsaufwand bedeutet“, erläutert Max Ponnath. Die erste Version des Konfigurators wird Ende des ersten Halbjahrs 2026 in das Tagesgeschäft implementiert.

  • Innovativ: 2025 wurden mehrere Produkte entwickelt. Das größte Projekt  war die Entwicklung des Schnellwechslers HS 08 Solidlink in Zusammenarbeit mit Liebherr. . Weiter wurde die 4 in 1 Schaufel überarbeitet, die Seitenkippschaufel neu entwickelt, der Schnellwechsler Alpen auf den Markt gebracht und die Rädlinger Schnellwechsler überarbeitet, um kostenoptimiert produzieren zu können.
  • Zeitintensiv: Große, individuelle Löffel sind eine Stärke der Konstruktionsabteilung von Rädlinger. 63 Arbeitsstunden (45 Stunden Konstruktion, acht Stunden FEM-Berechnung und 10 Stunden WPS Erstellung) wurden beispielsweise in den Löffel investiert, der am Stand auf der bauma der Blickfang war. 
    Zahlreich: 2025 wurden ca. 700 unterschiedliche Produkte von der Konstruktionsabteilung bearbeitet.

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