Rodinger Brücke: die Hälfte steht

Die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH fertigt derzeit eine 130 Meter lange Brücke, die bei Mitterdorf den Regen überqueren wird.

Die neue Fußgänger- und Radbrücke, die im Rodinger Ortsteil Mitterdorf den Regen überspannen wird, nimmt weiter Gestalt an: Am Mittwoch, 25. Januar, hob die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH den dritten der insgesamt sechs „Schüsse“ – so werden einzelne Brückenteile von den Fachleuten bezeichnet – an seine finale Position.

„Mit beinahe 68 Tonnen Gesamtgewicht und der gekrümmten Form hatten wir hier das herausforderndste Bauteil“, erklärt Thomas Forster, Projektleiter und Leiter der Abteilung Stahlbau. „Bereits der Transport war etwas ganz Besonderes: Immerhin ist der Schuss nicht nur fast 25 Meter lang, sondern auch achteinhalb Meter breit!“ Maß und Gewicht dieses Bauteils sind aus zwei Gründen so besonders: Zum einen enthält Schuss drei einen Teil der Biegung, die die Brücke später beschreibt, zum anderen ist er später der Teil, der die meisten Kräfte aufnehmen muss. „Die Brücke ist ein wirklich filigranes Bauwerk, gerade an den Enden ist sie besonders flach konstruiert. Das Mittelteil nimmt später die dort entstehenden Kräfte auf“, beschreibt  Bauleiter Eduard Keck die Konstruktion, die ein englisches Architekturbüro entworfen hat.

Nach dem der Schwertransport die 20 Kilometer von Windischbergerdorf zum Baufeld am Regenufer in Roding zurückgelegt hatte, konnte der Einhub beginnen. Auf dem weitläufigen Baufeld hatte das Montageteam dabei gute Karten: Der 250-Tonnen Autokran konnte direkt neben der finalen Position des Bauteils platziert werden und musste Schuss drei „nur“ aufnehmen, sich einmal drehen und ihn präzise absetzen. „Alle Teile müssen sich immer exakt in Position befinden, bevor sie vor Ort luftdicht miteinander verschweißt werden“, erklärt Bauleiter Keck.

Ein solches Großprojekt erfordert eine präzise Zusammenarbeit innerhalb des ausführenden Unternehmens: Parallel zu den Arbeiten vor Ort fertigt die Rädlinger Maschinen- und Stahlbau GmbH in ihrem Werk in Windischbergerdorf die Schüsse vier, fünf und sechs. Bauteil vier wird dabei direkt an Teil drei angesetzt, bevor Schuss fünf auf der anderen Flussseite eingehoben wird. Den Abschluss bildet Nummer sechs, der zwischen vier und fünf eingehoben wird und dann den Fluss überspannt. „Dieser Einhub wird nochmal etwas ganz Besonderes. Danach können wir auch die provisorischen Stützen entfernen und die filigrane Konstruktion kommt voll zur Geltung“, freut sich Forster auf den letzten Einhub, der in wenigen Wochen ansteht.

Die fertige Brücke bringt 300 Tonnen auf die Waage, bei einer Gesamtlänge von 130 Metern. Gefertigt wird sie vollständig am Hauptsitz der Werner Rädlinger Gruppe in Windischbergerdorf – allein in der Fertigung werden rund 8.000 Arbeitsstunden in das Projekt gesteckt. Die Brücke besteht aus Cortenstahl, der eine natürliche Rostpatina ansetzt und dadurch vor weiterer Korrosion geschützt ist.

Das Projekt sorgte auch für großes Medieninteresse: Ein Kamerateam drehte für "Helden der Baustelle", eine Sendung auf DMAX, ein weiteres Team für den Fernsehsender TVA - dort wird ein kurzer Bericht am Samstag, 28. Januar, um 18.45 Uhr zu sehen sein. Ein weiterer TV-Bericht wird am Sonntag um 17.45 Uhr auf RTL ausgestrahlt, im regionalisierten Fenster für Bayern.

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